


Heubach (PM) – Sage und schreibe 300 Jahre ist es nun her, dass der damalige Herzog von Württemberg „Brauerei und Gasthaus zum Hirsch“ die Konzession zum Betrieb einer Schildwirtschaft verliehen hatte. 1725 gilt seitdem als das Gründungsjahr der Hirschbrauerei Heubach, obwohl es gute Gründe zur Annahme gibt, dass die Brauerei bereits viel länger existiert haben muss. „Insofern hätten wir eigentlich schon längst das 300-jährige Jubiläum feiern dürfen“, scherzt Thomas Mayer, einer der beiden Geschäftsführer der Heubacher Brauerei. Er und Alexander Caliz lenken aktuell die Geschicke des Traditionsbetriebes.
Die Tatsache der aktuell rasant gestiegenen Betriebskosten gepaart mit dem ohnehin bereits seit Jahrzehnten stagnierenden Biermarkt, setzt den mittelständischen Brauereien gerade kräftig zu. „Trotzdem wollen wir uns die Laune im Jubiläumsjahr nicht verderben lassen“, stellt Alexander Caliz klar und Thomas Mayer ergänzt: „Unsere Jubiläumsparty feiern wir mit der regional bekannten und beliebten Cover-Rock-Band Crazy Leo“. Auf dieser Party wird erstmals bei einer öffentlichen Veranstaltung eine neue Biersorte ausgeschenkt, die von den Heubacher Brauern fürs Jubiläumsjahr und die Zukunft kreiert wurde: Ein süffiges Heubacher Hirsch-Bräu Helles mit neuem Design!
Die Rock-Party wird am Samstag, den 26. April 2025 in der Logistikhalle der Brauerei stattfinden. Einlass ab 18.00 Uhr, Programm ab 20.00 Uhr. Im Ausschank, das neue HELLE aus der Flasche.
Für schnelle Speisen auf die Hand ist gesorgt. Der Eintritt ist frei.
Das gesamte Jubiläumsjahr wird durch viele Aktionen begleitet, um die Qualität der Produkte und vor allem auch die regionale Ausrichtung der Heubacher Brauerei weiter zu untermauern. Denn: „Eine Brauerei am Ort zu haben, welche die regionale Getränkeversorgung sichert und vielseitige Arbeitsplätze in der Region bietet, ist gerade in diesen turbulenten Zeiten ein Pfund, das man unbedingt unterstützen sollte!“ schließen die Geschäftsführer.
Folgende Auszeichnungen erhielt die Hirschbrauerei im vergangenen Jahr:
European Beer Star:Gold Award für das Heubacher Hefe Weißbier
Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft e. V. – DLG-Biertest:
DLG-Goldmedaille für das Heubacher Uralb Spezial
Finest Beer Selection:
92 Punkte für das Heubacher Albfels Pilsner
93 Punkte für das Heubacher Hefe Weißbier
Thomas Mayer und Alexander Caliz (v. l.) stoßen auf 300 Jahre Heubacher Brauerei an
Heubach-GD (pm) – „Auf den Tag genau vor 51 Jahren, am 5. September 1972, wurde die Harmonie in Schwäbisch Gmünd in der Vorderen Schmiedgasse von Familie Bruni-Clementelli als Ristorante und Pizzeria eröffnet“, begrüßte Geschäftsführer Thomas Mayer am Dienstag letzter Woche die italienisch-stämmige Familie in der Hirschbrauerei Heubach. Eigentlich wollte man das 50-jährige Jubiläum bereits letztes Jahr feiern. Aus terminlichen Gründen wurde die Feier auf dieses Jahr verschoben.
Die Inhaberfamilien der Heubacher Brauerei, zu der das alte Gmünder Gasthaus gehört, nahmen das Jubiläum zum Anlass, sich bei Ambrogio Bruni-Clementelli und seiner Familie zu bedanken, welche bereits seit über 50 Jahren die italienische Gastfreundschaft mitten in der Gmünder Innenstadt kultiviert und sozusagen als „Institution“ nicht mehr wegzudenken ist. Eine italo-schwäbische Erfolgsgeschichte, die 1972 mit dem Vater von Ambrogio, Michele, und dessen Frau Angela begann.
Zum Auftakt traf man sich zu einer Brauereiführung, während dieser selbst Mutter Angela bis in den tiefen Albfelskeller mitkam und ein frisches HEUBACHER Uralb Spezial aus dem Tank verkostete. Danach ging es weiter in den Brauereigasthof zu einem gemeinsamen Abendessen. Stellvertretend für die Brauer-Familien Mayer und Caliz richtete Thomas Mayer einige Worte des Dankes an Familie Bruni-Clementelli und überreichte eine Urkunde für 50 Jahre Treue und Verbundenheit zur Hirschbrauerei. Die "Harmonie" sei das beste Beispiel dafür, dass eine alteingesessene Gastronomie keineswegs zwangsläufig mit den Themen Rostbraten oder Maultaschen daherkommen müsse, stellte Mayer fest. Die Familie Bruni-Clementelli betreibe das alte Gmünder Gasthaus nun seit über 50 Jahren. "Da kann scho von Tradition gschwätzd werda", sagt Ambrogio Bruni-Clementelli, der sich selbst als Italo-Schwabe bezeichnet. Sein Vater war im Zuge der Gastarbeiterwelle als Maurermeister nach Gmünd gekommen. Als 1972 die "Harmonie" zur Pacht ausgeschrieben war, gab er seiner Kochleidenschaft nach und eröffnete ein italienisches Speiselokal, von welchen es zu dieser Zeit in Deutschland noch sehr wenige gab. "Allein das Gericht "Rigatoni" verursachte damals bei einigen Gästen ein Stirnrunzeln", sagt Ambrogio lachend. In jenen Tagen verbrachte er viel Zeit in der Gaststube und schaute den Gästen als kleiner Junge beim Schachspiel oder beim Würfeln am Stammtisch zu. Die vielen Eindrücke aus seiner Kindheit hielt den gelernten Einzelhandelskaufmann nach seiner Lehre weiterhin in der elterlichen Gastronomie, um dort auszuhelfen. Aus einem Jahr wurden viele Jahre und aus Ambrogio ein waschechter Gastronom in einer traditionsreichen Gmünder Familien- und Wirtshaus-Geschichte.
Übergabe der Jubiläumsurkunde an Familie Bruni-Clementelli
Heubach (PM) – „Das gab es vorher noch nie!“, jubeln die Geschäftsführer der Hirschbrauerei in Heubach, Alexander Caliz und Thomas Mayer. „Gleich drei von unseren Kunden dürfen wir in diesem Jahr seit nunmehr 100 Jahren zu unserem Kundenstamm zählen“, erklären Sie weiter. Eigentlich wäre es bereits im Januar so weit gewesen, die hundertjährigen Jubilare gebührend zu würdigen, allerdings befand sich zu dieser Zeit die komplette Gastronomiebranche coronabedingt im Lockdown, weshalb weder Kunde noch Brauerei Lust hatten, ohne Emotionen und Festle dieses Dreierjubiläum anständig zu feiern. Zwar ist die Corona-Situation erneut sehr angespannt, doch man wollte unbedingt noch in diesem Jahr einen Termin zur Würdigung und Übergabe der Urkunden finden. „Das ist gar nicht so leicht, wenn gleich drei Gastronomien bzw. deren Inhaber unter einen Hut gebracht werden müssen“, erklärt Thomas Mayer.
Aber wer wird denn nun bereits seit 100 Jahren mit frischem Bier aus der Heubacher Brauerei versorgt? Es dreht sich um den Deutschen Kaiser in Heubach, die Gaststätte Adler in Heuchlingen und das Wanderheim Naturfreundehaus auf dem Himmelreich. „Alle drei Objekte werden seit 1921 in unserem Kundenstamm geführt und erhielten regelmäßig Ware – und das bis heute“, stellt Alexander Caliz mit Stolz in der Stimme fest.
Hans Peter Vogel, der seit mehreren Jahrzehnten erfolgreicher Betreiber des renommierten Hotelgasthofs Deutscher Kaiser am Heubacher Marktplatz ist, erzählt aus der bewegten Geschichte des Hauses: „David Vogel, mein Großonkel, übernahm 1921 die im Jahre 1860 von seinem Schwiegervater eröffnete Gastwirtschaft mit Metzgerei. Ersterer war es auch, der vor mittlerweile einhundert Jahren das erste Hirschbräu Bier geliefert bekam. 1932 ließ er dann im Rahmen eines großen Umbaus einen Saal im ersten, sowie Fremdenzimmer im zweiten Obergeschoss errichten. Mein Vater, Paul Vogel, übernahm den Betrieb im Jahre 1953 und kümmerte sich als Metzgermeister vornehmlich um die Metzgerei. Das Restaurant wurde in den Jahren 1975 bis 1989 in enger Zusammenarbeit mit der Hirschbrauerei verpachtet, weshalb auch in dieser Zeit kräftig Heubacher Bier ausgeschenkt wurde“, lacht der gelernte Küchenmeister, welcher diese Tradition seit 1989 ununterbrochen fortführt.
Beim Adler in Heuchlingen war es etwas anders, denn hier wurde bis 1921 die Adler-Brauerei betrieben. Metzgermeister Albert Jettinger muss schmunzeln, wenn er von dieser Begebenheit berichtet, denn eigentlich existiert der Adler bereits seit dem 14. Jahrhundert und ist wohl das älteste noch bestehende Gebäude in Heuchlingen mit seinen 655 Jahren – sogar älter als die Hirschbrauerei in Heubach, welche im Jahre 2025 das 300-jährige Jubiläum feiern wird. „Do seid Ihr Jongspond dagegen, mit Eure 300 Johr“, lacht er. Jettinger erzählt weiter aus der damaligen Zeit, denn ein großer Umbruch bahnte sich im Adler an. Der Großvater von Albert Jettinger ließ in die Räumlichkeiten der alten Brauerei im Jahr 1921 eine Metzgerei einbauen. Man konzentrierte sich auf die Fleischverarbeitung anstatt der Verarbeitung von Hopfen und Malz. Seit diesem Zeitpunkt existiert also einerseits die Metzgerei und andererseits die Kundenbeziehung zur Hirschbrauerei in Heubach, von welcher man fortan das Bier bezog! Mit einem lachenden und einem weinenden Auge berichtet Jettinger abschließend von seinen erst jüngst bekannt gewordenen Plänen der Übergabe seines Betriebs an den Gmünder Fleischermeister Kilian Nagel: „Leider geht die Tradition der Gastronomie mit Festen und Veranstaltungen im Adler nun zu Ende. Meine Frau und ich freuen uns jedoch sehr, dass wir in Zukunft mehr Zeit für uns haben werden und wissen unsere Metzgerei in guten Händen.“
Das Naturfreundehaus Himmelreich wird vom Naturfreundehaus Himmelreich e. V. betrieben, dessen Vorsitzender, Dietmar Drochner, seit den letzten Jahren und auch aktuell stets auf der Suche nach neuen Mitgliedern und Helfern ist, welche bereit sind, Hüttendienste an den Wochenenden zu übernehmen. „Es ist schade, dass wir diese gemütliche Ausflugsgaststätte in einem herrlichen Wandergebiet bisweilen einfach geschlossen lassen müssen, da uns schlichtweg die Helfer fehlen“, bedauert er zutiefst. Dabei hat der Verein bzw. das Naturfreundehaus eine bewegte Geschichte, in welcher es immer wieder darauf ankam, über von Idealismus geprägte Mitglieder zu verfügen, welche bereit waren, auch in sehr schwierigen Zeiten dem Verein zur Seite zu stehen, berichtet Gerd Schneider, Vorstand der Naturfreunde e. V. – Ortsgruppe Schwäbisch Gmünd. Allein die Wiederbelebung der Naturfreunde nach dem 1. Weltkrieg war alles andere als selbstverständlich. 1920 errichtete man ein Wanderheim auf dem Himmelreich, welches bereits 9 Jahre später einem großen Brand zum Opfer fiel und fast vollständig zerstört wurde. Unter größten Anstrengungen begannen die Mitglieder das Haus wieder aufzubauen und konnten 1930 die Einweihung des heutigen Naturfreundehauses feiern. Vor und während des 2. Weltkriegs wurde der Naturfreunde-Verein verboten, deren Haus von den Nationalsozialisten beschlagnahmt und in Hermann-Göring-Haus umbenannt. Nach dieser schlimmen Zeit konnte sich der Verein glücklicherweise schnell wieder zusammenfinden und mit der Hilfe von alten und jungen Mitgliedern das durch die Enteignung demolierte Haus erneut renovieren und bereits ab 1946 wieder als Wandergaststätte und Wanderherberge betreiben. Es folgten weitere Meilensteine, wie z. B. der Anschluss an die Bargauer Wasserversorgung Anfang der Sechzigerjahre, was durch den immer größer werdenden Zustrom an Wanderern notwendig wurde. Ein Haus mit Geschichte also, welche auch stets durch die Hirschbrauerei in Heubach begleitet wurde. Sei es durch die Zurverfügungstellung von Wirtschaftsmöbeln oder den Einbau einer neuen Thekenanlage. Die Zusammenarbeit war immer partnerschaftlich und auf Augenhöhe, weshalb man sich auf eine weitere gute Zusammenarbeit sehr freut. Voraussetzung ist allerdings das Finden neuer Mitglieder und Helfer.
„Die Heubacher Brauerei bedankt sich bei allen Jubilaren für das in den vergangenen 100 Jahren entgegengebrachte Vertrauen – dieser Dank gilt sowohl mehreren Generationen der Inhaberfamilien als auch Generationen von Vereinsmitgliedern, welche uns und unseren Vorfahren bereits das Vertrauen als Lieferant geschenkt haben“, danken die Geschäftsführer. Des Weiteren stellen sie fest: „In der heutigen schnelllebigen Zeit tut Konstanz so gut! Trotz vielen Veränderungen, sowohl im Privatleben als auch im geschäftlichen Bereich, sind solch langjährige Kundenbeziehungen gewisse Pfeiler im Leben, an denen man Orientierung hat und aus denen man auch als Unternehmen in schwierigen Zeiten Kraft schöpfen kann. Wie ein Elternhaus in dem man aufwächst. Es gehört einfach zum Leben dazu. Ein Hoch auf den regionalen Zusammenhalt, auf örtliche Handwerker, Landwirte, Metzger, Bäcker, Gastwirte und Vereine. Wir zusammen stärken unsere Region und schaffen für uns und unsere Nachkommen ein lebenswertes und zukunftsfähiges Umfeld! Nochmals herzlichen Dank“, beenden die Heubacher Brauer die kleine Feier und übergeben die Urkunden nebst 100 Liter Freibier.